Search

Kein rascher Durchbruch - F.A.Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung

cryptodiberitain.blogspot.com

Die geplante Zulassung von Anleihen auf Krypto-Basis ist ein zukunftsweisender Schritt. Dennoch dürfte ihr Durchbruch noch einige Zeit auf sich warten lassen, so die Quintessenz einer Expertendiskussion, zu der das Frankfurt School Blockchain Center auf Youtube eingeladen hatte.

Martin Hock

So wird die praktische Umsetzung des Gesetzes  noch dauern. Es sei der Erlass vieler Rechtsverordnungen notwendig, etwa im Depot- und Wertpapierrecht, sagte Kurt Zeimers vom Wertpapierdienstleister BNP Paribas Securities Services. Außerdem hätten für das Bundesfinanzministerium derzeit eine Reihe anderer Themen Vorrang, stimmte Simon Seiter zu, der bei der Deutschen Börse für „Digital Assets“ verantwortlich ist. Mit einer Verabschiedung des Gesetzes wird daher wohl eher im ersten Quartal des kommenden Jahres 2021 gerechnet.

Infrastruktur zu aufwändig

Langfristig gibt es noch große Hindernisse in der Umsetzung. Die Banken seien beim Thema Kryptowährungen schon wegen der Geldwäscheproblematik vorsichtig, sagte Zeimers. Außerdem sei die Nachfrage nicht da. „Unsere Kunden sind institutionelle Kunden wie Versicherungen und Versorgungswerke. Diese investieren nicht über ihre Banken in Krypto-Währungen.“ Seiter sieht dafür auch ganz praktische Gründe. Derzeit könnten Investitionen in Krypto-Anlagen nur über zusätzliche Infrastruktur getätigt werden. Das sei schon vielen privaten Anlegern zu aufwändig und institutionellen noch mehr.

„So ein Entwurf ist in der Lage, die wissenschaftliche Diskussion zu befeuern“ sagt auch Rechtsanwalt Johannes Blassl. „So richtig los geht es erst, wenn große Banken sagen: Wir stellen jetzt die Infrastruktur um.“ Genau da aber hapert es. Für einen wahrhaft multilateralen, verlässlicher Handel fehlen noch die Grundlagen, meint Seiter. Deswegen könnten Krypto-Wertpapiere so schnell nicht zur Norm werden, sagt auch Blassl. Das Vertrauen, das klassische Wertpapierverwahrer genössen, müsse ein System dezentraler Krypto-Register erst einmal aufbauen.

Dennoch gilt der Gesetzentwurf als wichtiger und richtiger Schritt und wird auch anderenorts begrüßt. Das Wesentliche sei doch, dass es jetzt Rechtssicherheit gebe, meint Jamal El Mallouki, Gründer des Software-Anbieters Crowddesk. Es sei gut, dass bei den bisherigen Konstruktionen von Krypto-Papieren nichts passiert sei, sonst wäre es womöglich nie so weit gekommen. Nicht zuletzt, so ist immer wieder zu hören, geht es darum, international die Nase vorn zu haben oder zumindest mit dabei zu sein, denn andere Länder wir Frankreich, Luxemburg oder Liechtenstein haben hier schon früher erste Schritte unternommen.

Auch wenn die Einführung von Krypo-Aktien und Krypto-Fondsanteilen noch einmal sehr viel aufwändiger werden wird als für Anleihen, rechnen die Experten damit, dass auch dies irgendwann kommen wird. Zunächst würden die neuen Möglichkeiten dann wohl zunächst am ehesten dort genutzt, was als „Grauer Kapitalmarkt“ bezeichnet werde, meint Zeimers. Seiter wagt sich sogar mit der Prognose vor, dass 2023 10 Prozent aller Wertpapiere dezentral registriert sein werden - keineswegs aber 10 Prozent des Volumens. Wesentlich erfolgreicher werde die Voll-Digitalisierung herkömmlicher Wertpapiere sein, meint Blassl. Da könne man rasch 100 Prozent erreichen.




August 21, 2020 at 06:14PM
https://ift.tt/3geZkSt

Kein rascher Durchbruch - F.A.Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung

https://ift.tt/2YZ2Zi8
Krypto

Bagikan Berita Ini

0 Response to "Kein rascher Durchbruch - F.A.Z. - Frankfurter Allgemeine Zeitung"

Post a Comment

Powered by Blogger.