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AMD stellt RDNA2-Grafikkarten-Generation RX 6000 vor - ZDNet.de

AMDs jüngste Grafikkarten-Generation basiert auf der RDNA2-Architektur. Den Anfang machen die Radeon RX 6800, RX 6800 XT und das Flaggschiff RX 6900 XT. Die Preise werden voraussichtlich zwischen 579 und 999 Dollar liegen.

Wenige Wochen nachdem NVIDIA seine RTX 3000-Karten vorgestellt hat, präsentierte AMD heute seine aktuellste Grafikkartengeneration RX 6000. Die neue RDNA2-Architektur verspricht eine bis zu 54 Prozent höhere Leistung pro Watt im Vergleich zur Vorgängergeneration RDNA. Die neu verbauten Compute Units sollen bis zu 30 Prozent energieeffizienter sein als noch beim Vorgänger. Gefertigt werden die neuen Chips wieder bei TSMC in 7 Nanometer. Angebunden werden die Karten via PCIe 4.0 x16.

Den Anfang macht die Radeon RX 6800. Sie wird mit 60 CUs (Compute Units) ausgestattet sein, die mit 1815 MHz takten sollen. Der Boost-Takt soll bei 2105 MHz liegen. AMD verbaut 16 GByte GDDR6 Videospeicher, der mit 256 Bit angebunden sein wird. Ergänzt wird dieser durch 128 MByte des neuartigen „Infinity Cache“, der in Kombination mit dem mit 256 Bit angebundenen Videospeicher laut AMD-Präsentation eine 2,17 mal höhere Bandbreite aufweisen soll als ein mit 384 Bit angebundener GDDR6-Speicher ohne „Infinity Cache“. Gleichzeitig soll diese Kombination auch energiesparender arbeiten (AMD nennt hier einen Wert von 0.9X). Die TBP (Total Board Power) soll 250 Watt betragen. Die RX 6800 soll ab dem 18. November 2020 zu einem Preis von 579 US-Dollar verfügbar sein.

Der neue Infinity Cache (Bild: AMD) AMD Radeon RX 6800 (Bild: AMD)

Eine Stufe höher angesiedelt ist die RX 6800 XT. Im Gegensatz zur RX 6800 verbaut AMD hier 72 CUs. Der Core-Takt liegt bei 2015 MHz (Boost-Takt 2250 MHz), der Speicher beträgt 16 GByte GDDR6 RAM, angebunden mit 256 Bit. Der Infinity Cache ist ebenfalls 128 MByte groß. Die TBP soll bei 300 Watt liegen. Die RX 6800 XT soll ebenfalls ab dem 18. November 2020 verfügbar sein. Der Preis soll bei 649 US-Dollar liegen.

AMD Radeon RX 6800 XT (Bild: AMD)

Die Radeon RX 6900 XT bildet letztlich das High-End Modell von AMDs Line-Up. Ausgestattet mit ganzen 80 CUs, einem Core-Takt von 2015 MHz (2250 MHz Boost-Takt), 128 MByte Infinity Cache und 16 GByte GDDR6 RAM (ebenfalls mit 256 Bit angebunden) bildet sie AMDs Antwort auf die RTX 3090 von NVIDIA. Laut AMD soll die RX 6900 XT eine TBP von 300 Watt aufweisen. Die TDP der RTX 3090 von NVIDIA beträgt im Vergleich 350 Watt. Die RX 3900 XT soll sogar bei der Performance pro Watt ein Plus von bis zu 65 Prozent im Vergleich zu RDNA bieten können. Der anvisierte Preis der RX 6900 XT liegt laut AMD bei 999 US-Dollar, und wäre somit um knapp 500 US-Dollar niedriger als der der RTX 3090 (1499 US-Dollar) von NVIDIA. Die Grafikkarte soll ab 8. Dezember – und damit erst einige Wochen später als die anderen beiden Karten – verfügbar sein.

AMD Radeon RX 6900 XT (Bild: AMD)

Interessant ist das neu vorgestellte „AMD Smart Access Memory“ Feature. Wobei es sich hierbei genau handelt, hat AMD in der Präsentation noch nicht gezeigt, es soll jedoch zu einem zusätzlichen Leistungsgewinn bei Spielen sorgen. Wie der von AMD gezeigten Grafik zu entnehmen ist, könnte es sich hierbei um ein Feature handeln, das dem Prozessor erlaubt, auf den Speicher der Grafikkarte direkt zuzugreifen. Bis mehr Informationen von AMD vorliegen, ist dies jedoch nur reine Spekulation. Voraussetzung, um das Feature nutzen zu können, werden wohl zwingend ein AMD-Prozessor der Ryzen 5000 Generation und ein Chipset der 500 Reihe sein.

AMD Smart Access Memory (Bild: AMD)

Neu ist auch der so genannte „Rage Mode“, welcher ein automatisches Übertakten der RX 6000-Karten erlauben soll. Wie genau sich dieser vom jetzigen Turbo unterscheidet, welcher ebenfalls ein automatisches Übertakten erlaubt, ist noch unklar. In den von AMDs gezeigten Spiele-Benchmarks soll dieser, kombiniert mit dem neuen „AMD Smart Access Memory“, ein Leistungsplus von 2-13 Prozent bringen.

„Rage Mode“ in der Radeon Software (links) (Bild: AMD)

Insgesamt soll die neue Grafikkarten-Generation ein Leistungsplus von 1,8X bis 2,2X im Vergleich zu RX 5700 XT der Vorgängergeneration bieten, wobei unklar ist, auf welche Karte sich AMD hierbei genau bezieht. Zusätzlich zu den oben genannten technischen Rohdaten der Grafikkarten hat AMD auch einige Informationen zu den erreichten FPS in einigen Spielen gezeigt.

So soll unter anderem im aktuellen Videospiel-Titel „Borderlands 3“ bei einer Auflösung von 4k im „Ultra“-Preset die RX 6800 60 FPS erreichen. Im „Badass“-Preset, welches eine Stufe höher liegt und das maximal auswählbare Preset bildet, soll die RX 6800 XT 63 FPS erreichen, die RX 6900 XT sogar 73 FPS, letztere dies jedoch nur mit aktiviertem Rage Mode und „Smart Access Memory“. Als weiteren Titel zeigte AMD FPS-Werte zu dem Spiel „The Division 2“. Bei einer Auflösung von 4k im Ultra-Preset erreicht die neue RX 6800 63 FPS, die RX 6800 XT 74 FPS und die RX 6900 XT 81 FPS, letztere jedoch wieder nur mit aktiviertem Rage Mode und „Smart Access Memory“.

Leistung der AMD Radeon RX 6900 XT in diversen Spielen in 4k-Auflösung (Bild: AMD)

Zur Frage, wie die Leistung bei aktiviertem Raytracing aussieht, wurde nur wenig verraten. Sicher ist nur, dass die neuen Grafikkarten von AMD Raytracing unterstützen und hierbei die DXR-Schnittstelle nutzen.

Anzumerken ist, dass sich AMD für die Präsentation vermutlich Titel ausgesucht hat, die auf Ihren Karten besonders gut laufen. Abzuwarten bleibt, wie sich die neue Grafikkartengeneration im Alltag tatsächlich schlägt. Das wird der ausführliche Test zeigen.

Viel spannender ist jedoch die Frage, wie es mit der Verfügbarkeit der neuen Karten aussehen wird. Beim Start von NVIDIAs neuen Grafikkarten waren die Founders Editionen, die direkt durch NVIDIA vertrieben wurden, innerhalb von Sekunden ausverkauft. Auch die Custom-Designs der Karten, welche bei diversen Händlern verkauft wurden, waren binnen kurzer Zeit ausverkauft. Um die Verfügbarkeit ist es bis heute schlecht bestellt. AMD hat jedoch bereits angekündigt, dass die Verfügbarkeit bei seinen Karten besser sein wird, als bei den neuen Nvidia-Karten und sie bereits im Vorfeld Maßnahmen getroffen haben, um beispielsweise Kauf-Bots entgegenzuwirken.

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